Die Albrecht-Dürer-Schule – digitales Unterrichten auf hohem Niveau
LOC. Neue Wege beschreitet die Albrecht-Dürer-Schule mit dem Zeitzeugenprojekt „Augmented Reality“ im Geschichtsunterricht. Schüler*innen zweier zehnter Klassen erprobten erstmals mit Hilfe der bereits mehrfach ausgezeichnete WDR-History-App ein Projekt zu virtuellen Zeitzeugen. Im kommenden Jahr startet an der Albrecht-Dürer-Schule das Pilotprojekt zu „Virtual Reality” mit VR-Brillen und virtuelle Rundgänge in 360°-Grad-Ansichten. „Digitale Bildung“, so die Geschichtslehrerin Tanja Lochbühler, „eröffnet den Schüler*innen einen authentischen Einblick in die Geschichte des Nationalsozialismus. Augmented Reality schafft persönliche Lernzugänge.“ Die Schüler*innen teilen die Begeisterung ihrer Lehrerin für diesen neuen Zugang zum Lernen.
Die App erzählt die Geschichte des Nationalsozialismus völlig neu: Weltweit wurden für das Projekt Zeitzeug*innen interviewt und diese Filmaufnahmen digitalisiert. Damit wurden ihre Geschichten visuell eindringlich aufbereitet. Insbesondere Schüler*innen und Lehrer*innen können sie nun mit Handys oder Tablets wie Hologramme im Unterricht erleben.
Der Leitgedanke hinter der App: Bald wird es keine ZeitzeugInnen mehr geben, die uns von ihren Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg berichten können. In einer Zeit, in der der Glaube an Europa als historisches Friedensprojekt verblasst, wo wir über neuen Nationalismus streiten, ist das ein großer Verlust.
Das Projekt wurde vom WDR ins Leben gerufen, um auch künftigen Generationen ein möglichst authentisches Erleben der Zeitzeugen zu ermöglichen. „WDR AR 1933-1945“ ist ein innovatives Digitalprojekt des WDR, das in Zusammenarbeit mit der „Hochschule Düsseldorf” und dem Studio für Visual Effects „LAVAlabs“ entstanden ist.
Das Projekt steht im iOS-Store und im Google Play Store bereit und kann kostenlos heruntergeladen werden. Die Nutzung ist barrierefrei und auch für Nutzer*innen konzipiert, die noch keine Kenntnisse im Bereich „Augmented Reality“ haben. Dabei erzählt die App WDR AR 1933-1945 in mehreren Teilen aus der Zeit des Nationalsozialismus.
Das Kapitel „Kriegskinder“ erzählt aus den Perspektiven dreier Mädchen. Anne lebt in Köln, Emma in Leningrad und Vera in London. Alle drei berichten aus ihrer Erinnerung, wie diese die Bombenangriffe erlebt haben. Dabei werden die Zeitzeuginnen per Smartphone oder Tablet ins Klassenzimmer projiziert und ihre Erzählungen mit Spezialeffekten unterlegt: Während Vera im Sessel sitzend berichtet, hört man, wie die Bomber herannahen. Kurze Zeit später fliegen sie über die Zeitzeugin hinweg, dem Betrachter entgegen. Während Anne die Brände in Folge der Bombenangriffe in Köln schildert, sehen die Schüler*innen Funken herabregnen.
Anschließend wird der Zeitzeugenbericht anhand von Steckbriefen, Präsentationen und Quellenarbeit im Unterricht historisch nachbereitet und vertieft. Dabei finden die Schüler*innen in Gruppen einen persönlichen Zugang zu den Themen Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg sowie Propaganda. Des Weiteren stehen die Themen „Mit 18 an die Front” sowie „Meine Freundin Anne Frank” zur Verfügung.
Nach der positiven Resonanz zum Zeitzeugenprojekt „Augmented Reality” soll nun im kommenden Jahr an der Albrecht-Dürer-Schule auch ein Pilotprojekt zu „Virtual Reality” starten: Hierbei erhalten SchülerInnen VR-Brillen, die beispielsweise virtuelle Rundgänge in 360°-Grad-Ansicht ermöglichen.
(Quelle: Loc; https://www1.wdr.de/fernsehen/unterwegs-im-westen/ar-app/ar-app-info-100.html)